Ich Sandra Stibi gründete im Jahr 2009 einen Tierschutzverein. Durch die Adoption unserer Hündin Abby aus Nitra (Animalhope Nitra) uns als große Tierfreunde bewusst wurde, wie viel Armut im Ausland herrscht.
Durch viele Besuche in diversen Auffangstationen (in der Slowakei, Ungarn) – war man fast atemlos, welche dramatischen Bilder man vor Ort sah. Bis zum heutigen Tag sieht, man immer noch die bettelten Blicke der Hunde (bitte nimm mich doch mit), die so tief unter die Haut gingen. Die Auffanglager sind keinesfalls mit Tierheimen zu vergleichen. Wir können sehr stolz als Österreicher sein – wie groß das Thema „nachhaltiger Tierschutz“ bei uns geschrieben wird. Man würde ein Hostel mit einem 5 Sterne Plus Hotel als Vergleich anstellen können. Das Wort „Armut“ und „Hilfe“ bekommt im Auslandstierschutz große Bedeutung. Wir konnten nicht wegsehen und wollten mit diversem Hilfsgütertransporte zumindest einen kleinen Beitrag zum Tierschutz beitragen. Viele Decken und Futter wurden gesammelt und persönlich ins Auffanglager gebracht. Immer wieder wurde uns bewusst – wie viele tolle Tierfreunde es gibt – die aus Österreich bereit sind zu helfen und wie extrem dringend die Spenden vor Ort sind. Die Tiere kämpfen regelrecht ums Überleben (da die hygienischen Gegebenheiten einfach miserabel sind) viele verletzte Tiere (wenn „überhaupt“ notversorgt werden) und das Futter immer zu wenig vorhanden ist.
Bei jedem Spendentransport war man emotional noch tiefer drinnen und wusste „jeder noch so kleine Beitrag zählt“. Sehr schlimm war für uns die Erkenntnis – je weiter weg man von der österreichischen Grenze blickte – wie brutal mit Tiere umgegangen wird, wie wenig ein Tier als Lebewesen zählt. Ausgenutzt in vielen Ländern als Zuchtobjekt oder als Kettenhund zur Bewachung des Areals. Viele Länder haben leider nach wie vor noch immer 21 Tage – wo Tiere nach nicht Abholung – eingeschläfert oder ‚brutal erschlagen werden‘ (um Kosten zu minimieren). Nur mit der Hilfe von internationalen Vereinen – gibt es seit vielen Jahren in vielen Ländern „Besserungen“ wo aktives töten nicht mehr gemacht wird (solange man ein wachsames Auge als Organisation hat und mit vielen Spenden unterstützt).
Ende 2009 wurde in der Nähe unseres Wohnortes ein alter Bauernhof mit viel Grund frei – wo ein neuer Pächter gesucht wurde. Schnell war klar – vielleicht war es „Bestimmung“ jetzt die Grundlage zu haben, um im Tierschutz aktiv zu werden. Das Ziel war es, wenigen Tieren ein Sprungbrett in ein besseres Leben zu ermöglichen (als Pflegestelle für ein paar ältere Hunde). Es wurde mit einigen tollen Tierfreunden der uralte Pferdestall renoviert – behördlich begutachtet und im Jahr 2010 zu Ostern zogen die ersten Hunde bei uns ein. Schäferhunde, Kaukase, Kuvasz, Rottweiler – jene, die es wirklich schwer hatten, wo unterzukommen. Darum gründeten wir 2010 den Verein Stibi’s Hundeparadies und konnten für so viele Tiere (bislang weit über 500 vermittelte Tiere) ein Sprungbrett ins bessere Leben ermöglichen.
Seit 2013 unterstützt unsere Kollegin Mirjam Trattner mit all ihrer Kraft, Liebe und großartigen Unterstützung uns als Kassier und Hundetrainerin und im Team Galati, Rumänien. Seit 2015 macht sie im Bereich der Verhaltensberatung viele Aus- und Weiterbildungen sowie Tiermassagen und vieles mehr. Unsere Mirjam ist seit damals im Vorstand auch als Kassier tätig und nicht mehr wegzudenken. Sie ist unsere ruhige, besonnene Kollegin – die immer da ist und wir so lieb gewonnen haben.
Die Hilfsbereitschaft bei Tierfreunden vor Ort war groß. Ob beim Hundedienst oder beim Gassigehen – die Menschen waren aufgeschlossen, mit anzupacken – ein Teil „Freizeit“ im Ehrenamt zu spenden.
2012 lernten wir insbesondere unsere liebe Kollegin aus Rosental Bianca kennen, die bewiesen hat – dass man zwar rund 120 km entfernt wohnen kann, aber dennoch täglich, als „unverzichtbarer“ Helfer sich beweisen kann. Bianca hat im telefonischen Support unterstützt – im Social Media Bereich immer wieder (wenn wir beim Hundedienst waren) Aktualisierungen, Storys und Co gemacht und leitet seit 2018 das Team Rumänien Galati.
Auch Menschen „hinter dem PC“ sind dringend benötigt.
Unser Ziel als Verein ist es – Tiere zu übernehmen, denen es nicht gut geht, schwer verletzt oder älter / ängstlich sind – diese zu resozialisieren und weiterzuvermitteln. Einige Hunde sind bereits bei uns in ihrem „FÜR IMMER ZU HAUSE“ angekommen – aber bei sehr vielen haben wir nach wie vor die Hoffnung ein eigenes Zuhause zu finden.
Wir haben so viele schwer misshandelte Hunde (z. B. Sarah, die immer noch bei uns im Tierschutzhaus lebt und ihren Gnadenplatz bei uns gefunden hat – wurde brutal als Welpe mit einer Schrotflinte angeschossen und danach geschlagen – nur weil sie durch eine Frau im Dorf in Bulgarien fütterte und der Nachbar keine Streuner wollte). Oder Sensi, der auch aus Bulgarien ist und mit schweren Trümmerbrüchen mehrfach operiert wurde. Warum gerade er ein Opfer wurde – wissen wir nicht.
Viele unserer Tiere, die wir bei uns aufgenommen haben, waren jene, die dringend gerettet werden mussten, um zu überleben. Bei vielen ist die Vorgeschichte so traurig, dass man eigentlich sprachlos ist über die Brutalität der Menschen und dennoch sind die Tiere so dankbar und vertrauen wieder.
Harley, unser Hund aus Ungarn (über einen befreundeten Verein aufgenommen), wurde vermutlich in viel zu engen Raum / Käfig gehalten und vermutlich misshandelt – da er seit dem „kreist“ und sich selbst wie ein Borderliner verletzt.
Die Arbeit mit den Tieren ist dennoch wunderschön – da sie so dankbar sind.
Seit Ende 2017 gab es einen kurzen Moment der Ohnmacht, als wir die Kündigung des alten Bauernhofes bekamen, da das Gebiet immer mehr zum Industriegebiet wurde und – das war uns klar – es nur ein Ziel gib: ein neues Zuhause. Es war wirklich schwierig, mit so vielen Tieren etwas zu finden und die regionalen Gemeinden zu überzeugen, warum wir dringend ein Zuhause brauchen. Aufgeben war für uns nie eine Option.
Nach 2 Jahren intensivster Suche über diversen Zeitungen und Hinweisen von Tierfreunden war der Druck enorm, als uns Manuela (eine sehr engagierte Helferin) durch ihr Netzwerk den wertvollen Tipp mit dem ehemaligen Gasthaus mit unfertigen Fremdenzimmern, aber in Best Lage gab. Es war kurz vor Weihnachten, als wir den Besitzern fix. Jeden Tag, den wir vor Ort sind und die Ruhe und Schönheit der Natur genießen, danken wir von Herzen das neue Zuhause der Tiere zu haben. Jetzt wird der Stibi’s Hundeparadies seinem Namen gerecht. Dennoch muss man erwähnen, auch wenn der Bauernhof alt und notdürftig ausgestattet, war für jedes Tier diese Unterkunft überlebensnotwendig.
Seit 2018 wurde – neben der Versorgung unserer 15-18 Tiere am alten Bauernhof, der Familien und Arbeit – im Tierschutzhaus renoviert. 400 m² Hausfläche – teils im Rohbau – mussten in Angriff genommen werden. Jedes Hundezimmer musste verliest (auch an den Wänden) und artgerecht laut Tierschutzverordnung umgebaut werden. Es war wirklich eine Herausforderung. Im September 2019 war der große Tag, wo alle Tiere übersiedelt wurden und ein neuer Abschnitt in unserem Tierschutz begann. Da wir das erste Mal uns hoch verschulden mussten, um überhaupt weiteren Tierschutz machen zu können und das Haus anzuschaffen – sind wir über jedes neue Mitglied oder Paten eines Hundes dankbar. Mehr dazu unter: FORMUALRE
Noch vieles ist zum Umbauen – aber mit vielen ehrenamtlichen Helfern schaffbar. Auch das jährliche Beschaffen des Heizmaterials für das große (leider noch nicht gedämmte Haus mit uralten Fenstern aus Holz aus den 80er-Jahren) stellt jährlich eine große Herausforderung dar. Wir benötigen rund 17 Paletten, um es warm zu haben. Bedauerlicherweise ist es im Graben sehr kalt und durch die derzeit noch schlechte Bausubstanz brauchen wir unfassbare 4000 € an Heizkosten. Jeder Sack wird per Hand ins Haus getragen. Wenn du als Tierfreund mit einer einmaligen Spende helfen möchtest oder Mitglied werden willst, melde dich 0664 505 20 75 oder über unser Kontaktformular.
Weitere Aufgaben unseres Tierschutzvereines sind im Inland, die nicht mehr weg zu denkende Tiertafel (seit 2013) in der Hochsteiermark – wo einkommensschwächere Tierfreunde mit Futter versorgt werden. Danke an diverse Filialen vom Billa, Spar und Fressnapf Leoben, die mit Spendenschütten und die Weitergabe des Futters ermöglichen und sich Menschen nicht mehr das Essen vom Mund absparen müssen – nur um ihr geliebtes Haustier versorgen zu können und seit 2017 haben wir auch in der Region Südoststeiermark die Tiertafel, wo ebenfalls die Filialen vom Billa, Unimarkt und Fressnapf uns bestmöglich mit Schütten unterstützen.
Tierschutz macht Schule wird ebenfalls kostenlos angeboten, um die kleinsten Tierfreunde zu informieren.
Falls auch du uns in Wartberg im Mürztal oder als Futtersammelstelle unterstützen möchtest, melde dich gerne bei uns! Helfen kann so einfach sein, wenn man es tut!
Danke an alle Spender, Mitglieder und Paten sowie ehrenamtliche Helfer – ohne euch könnten wir nicht so großartige Arbeit im Ehrenamt leisten!